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Eileen Kröber wird Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiterin
Eileen Kröber beschäftigt sich in ihrer Forschung mit organischen Schwefelverbindungen, welche in unseren Meeren produziert werden und eine wichtige Rolle beim Klimawandel spielen. Diese Verbindungen entstehen in großen Mengen in Seegraswiesen, Mangroven und Korallenriffen – Lebensräume, in denen viele Würmer und Muscheln ihre Nahrung mithilfe symbiotischer Bakterien gewinnen. Hier setzt Kröbers Forschung an: Bisher ist nicht bekannt, inwieweit solche Symbiosen die klimaabkühlenden Schwefelverbindungen als Energie- und Schwefelquelle nutzen und ihre Abgabe in die Umwelt verringern.
„Ich freue mich sehr, meine Forschung im Rahmen einer Emmy-Noether-Gruppe vorantreiben zu können“, sagt Kröber. „Die Rückmeldungen der Gutachterinnen und Gutachter waren rundum positiv.“ So lautet das Urteil aus einem Gutachten beispielweise folgendermaßen: „Ich unterstütze dieses Projekt von ganzem Herzen als einen der besten Vorschläge, die ich seit langem gelesen habe, und der eine Finanzierung in hohem Maße verdient.“ Auch von Seiten der geldgebenden Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird betont, dass Kröbers Thematik „hochinteressant und aktuell ist und äußerst relevante, bisher vernachlässigte Fragestellungen im Bereich der Meeresökologie behandelt“.
„Wir beglückwünschen Eileen Kröber zu dieser wohlverdienten Förderung und sind stolz, eine so herausragende Wissenschaftlerin an unserem Institut beherbergen zu dürfen“, sagt Nicole Dubilier, Direktorin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. „Wir freuen uns schon auf die spannenden Forschungen, die wir nun gemeinsam durchführen können.“
Konkret will Kröber in der nun ins Leben gerufenen Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe erforschen, wie organische Schwefelverbindungen zur Ernährung von Symbiosen beitragen. „Obwohl die Bedeutung dieser Verbindungen für die Biologie und Ökologie der Meere zusehends klar wird, ist erstaunlicherweise nicht bekannt, ob sie von Symbiosen zwischen Bakterien und Meerestieren genutzt werden können“, erklärt Kröber. „Meine ersten Ergebnisse zeigen, dass organische Schwefelverbindungen für die Ernährung der Symbiosepartner wichtig sind. Um ein tieferes Verständnis ihrer Bedeutung zu gewinnen, werde ich eine Vielzahl verschiedener modernster Methoden nutzen, beispielsweise Metatranskriptomik, -proteomik und -bolomik, gekoppelt mit Experimenten im Labor.“
Nach ihrem Studium in Senftenberg und Dresden hat Eileen Kröber 2016 an der Universität Warwick in Großbritannien promoviert. Seitdem war sie als PostDoc am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg und am Max-Planck-Institut in Bremen aktiv. Insgesamt konnte Kröber mit dem Projekt 1,77 Millionen Euro für ihre geplante Forschung am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie einwerben. Die Förderung umfasst die Mittel für vier Doktorandinnen, die Kröber bei ihrer Arbeit unterstützen werden.
Projektpartner:innen
- Prof. Dr. Nicole Dubilier, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Abteilung Symbiose, Bremen, Deutschland
- Dr. Manuel Liebeke, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Forschungsgruppe Mikrobielle Metabolismen, Bremen, Deutschland
- Dr. Laetitia Wilkins, Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Forschungsgruppe Öko-Evolutionäre Interaktionen, Bremen, Deutschland
- Prof. Dr. Hendrik Schäfer, University of Warwick School of Life Sciences, Gibbet Hill Campus, CV4 7AL Coventry, Großbritannien
- Prof. Dr. Jonathen Todd, University of East Anglia School of Biological Sciences, Norwich Research Park, NR4 7TJ Norwich, Großbritannien
- Prof. Dr. Jillian Petersen, Universität Wien, Department of Microbiology and Ecosystem Science, 1030 Wien, Österreich
Über das Emmy-Noether-Programm
Das Emmy Noether-Programm eröffnet herausragend qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren. Emmy Noether (1882–1935) war die herausragendste Mathematikerin des 20. Jahrhunderts und eine der ersten deutschen Wissenschaftlerinnen, die sich habilitierten. Sie war auch eine der zahlreichen Forschenden, die wegen ihrer jüdischen Abstammung aus Deutschland emigrieren mussten.
Rückfragen bitte an:
Group Leader
Emmy-Noether-Forschungsgruppe für Organoschwefel-Kreislauf
MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen
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Pressereferentin
MPI für Marine Mikrobiologie
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