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28.04.2011 HY­POX-Pro­jekt­tref­fen in Lu­zern

HYPOX-Projekttreffen in Luzern
Neuigkeiten zur Sauerstoff-Verknappung in europäischen Gewässern

Vom 3. bis 6. Mai ver­sam­meln sich die Ver­tre­ter von 19 In­sti­tu­tio­nen aus elf eu­ro­päi­schen Staa­ten zum zwei­ten Jah­res­tref­fen des EU-Pro­jek­tes „HYPOX“ in Horw bei Lu­zern.
 
HYPOX-Projekttreffen in Luzern – Neuigkeiten zur Sauerstoff-Verknappung in europäischen Gewässern

Vom 3. bis 6. Mai ver­sam­meln sich die Ver­tre­ter von 19 In­sti­tu­tio­nen aus elf eu­ro­päi­schen Staa­ten zum zwei­ten Jah­res­tref­fen des EU-Pro­jek­tes „HYPOX“ in Horw bei Lu­zern. Pro­jekt­ziel ist die Un­ter­su­chung des zu­neh­men­den Sau­er­stoff­man­gels in Ge­wäs­sern, der sich im Zuge der Kli­ma­er­wär­mung noch ver­stär­ken wird.

Hy­po­xia be­zeich­net die Ver­knap­pung des ge­lös­ten Sau­er­stoffs in ei­nem Was­ser­kör­per un­ter ei­nen Schwel­len­wert, der den Le­bens­raum für Tie­re un­be­wohn­bar macht. Sau­er­stoff­man­gel ent­steht, wenn der Ver­brauch den Nach­schub über­steigt. Die­ser sim­ple Re­gel fasst ein kom­ple­xes Wech­sel­spiel von Pro­zes­sen zu­sam­men, die ver­schie­dens­te wis­sen­schaft­li­che Dis­zi­pli­nen be­rüh­ren: Die Phy­sik der Was­ser­strö­mun­gen und des Wet­ter­ge­sche­hens eben­so wie die Bio­lo­gie der Or­ga­nis­men und Ih­rer Stoff­wech­sel­leis­tun­gen und die Geo­lo­gie und Geo­che­mie der Ge­wäs­ser­bö­den. Sinkt der Sau­er­stoff­ge­halt auf ca. 20% der Nor­mal­sät­ti­gung, ver­schwin­den die hö­he­ren Or­ga­nis­men wie Fi­sche und Kreb­se. Dau­ert die Sau­er­stoff­knapp­heit an, ster­ben schliess­lich auch wi­der­stands­fä­hi­ge­re Tie­re, wie z.B. Mu­scheln. Zu­rück bleibt eine Un­ter­was­ser­wüs­te, die nur noch von be­son­de­ren Mi­kro­or­ga­nis­men be­sie­delt wer­den kann. Die Vor­bo­ten sol­cher dra­ma­ti­schen Ent­wick­lun­gen wer­den leicht über­se­hen. Setzt ein of­fen­sicht­li­ches Mas­sen­ster­ben ein, ist der Nie­der­gang des Öko­sys­tems meist schon weit fort­ge­schrit­ten. Selbst un­ter ver­bes­ser­ten Sau­er­stoff­be­din­gun­gen kann es dann vie­le Jah­re dau­ern, bis sich der ur­sprüng­li­che Zu­stand wie­der ein­ge­stellt hat.
Das Herzstück des online Sauerstoff Observatoriums "LECO" wird im schottischen Loch Etive ausgebracht. Mit Hilfe von LECO überwachen Wissenschaftler der Scottish Association for Marine Science (SAMS) Sauerstoff-Änderungen im bodennahen Wasser dieses fjord-ähnlichen Gewässers welches als besonders anfällig für Sauerstoffmangel eingestuft wird. Foto: Henrik Stahl, SAMS.
Das Sauerstoff-Observatorium "GODESS" wird im Gotlandbecken ausgebracht. Mit dem Gerät messen Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW) hochaufgelöste Zeitserien der Sauerstoffverteilung im Wasserkörper der Ostsee. Die Daten versprechen neue Einsichten in die Entwicklung von Sauerstoffmangel in küstennahen Gewässern. Foto: Ralf Prien, IOW.


Die Ent­ste­hung der Sau­er­stoff-Ver­knap­pung zu ver­ste­hen und zu über­wa­chen sind die Haupt­zie­le von HY­POX. In Schwei­zer Seen, Fjords und La­gu­nen in Schwe­den, Schott­land, und Grie­chen­land, Küs­ten­ge­wäs­sern in Ost­see und Schwar­zem Meer und im of­fe­nen Nord­at­lan­tik un­ter­su­chen die Wis­sen­schaft­ler ein gu­tes Dut­zend ver­schie­de­ner Öko­sys­te­me. Sie in­stal­lie­ren Sau­er­stoff-Mess­sta­tio­nen und füh­ren ver­schie­dens­te Un­ter­su­chun­gen und ma­the­ma­ti­sche Mo­del­lie­run­gen durch. Da­mit kön­nen sich die Wis­sen­schaft­ler ein ge­nau­es Bild der jet­zi­gen Si­tua­ti­on ma­chen, er­hal­ten ei­nen Ein­blick in die Sau­er­stoff­ver­füg­bar­keit ver­gan­ge­ner Zei­ten, und kön­nen Pro­gno­sen für die Zu­kunft ab­ge­ben. Nach ers­ten Pro­jekt­tref­fen in Bre­men und Is­tan­bul tref­fen sich die HY­POX-Wis­sen­schaft­ler dies­mal in der Schweiz, um sich über Ihre For­schungs­er­geb­nis­se aus­zu­tau­schen und die Auf­ga­ben für das drit­te und letz­te Jahr des Pro­jek­tes fest­zu­le­gen. Mit Span­nung er­war­ten die Wis­sen­schaft­ler ak­tu­el­le Er­kennt­nis­se der ein­zel­nen In­sti­tu­te so­wie der Ea­wag (das Was­ser­in­sti­tut des ETH-Be­rei­ches, wel­ches die­ses Jahr sein 75 jäh­ri­ges Be­ste­hen fei­ert). Die Wis­sen­schaft­ler des Teams um Dr. Cars­ten Schu­bert der Ea­wag in Kas­ta­ni­en­baum ha­ben Sau­er­stoff in bis­her un­er­reich­ter Prä­zi­si­on ge­mes­sen, lang­jäh­ri­ge Sau­er­stoff-Mess­rei­hen aus Schwei­zer Seen ei­ner de­tail­lier­ten Ana­ly­se un­ter­zo­gen und mit mo­derns­ten bio­che­mi­schen und che­mi­schen Me­tho­den ei­nen tie­fen Blick in die Sau­er­stoff-Ge­schich­te ver­schie­de­ner Schwei­zer Seen und an­de­rer Sys­te­me in Grie­chen­land und im Schwar­zen Meer ge­wor­fen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen hier


Rück­fra­gen an
Dr. Felix Janssen

oder an den Pres­se­spre­cher
Dr. Manfred Schlösser
 
Hypox-Partnerinstitute
Max-Planck-In­sti­tut
für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie
MPIMMwww.mpi-bre­men.de
Al­fred We­ge­ner In­sti­tu­te for Po­lar and Ma­ri­ne Re­se­archAWIwww.awi.de
Eid­ge­noes­si­sche An­stalt für Was­ser­ver­sor­gung,
Ab­was­ser­rei­ni­gung und Ge­wäs­ser­schutz
EA­WAGwww.ea­wag.ch
A.O.Ko­va­levs­ky In­sti­tu­te of Bio­lo­gy of the Sou­thern Seas,
Ukrai­ni­an Na­tio­nal Aca­de­my of Sci­ence
IBSSwww.ibss.org.ua
Leib­niz In­sti­tut für Mee­res­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät KielIFM-GEO­MARwww.ifm-geo­mar.de
In­sti­tut français de re­cher­che pour l'­ex­ploi­ta­ti­on de la merIf­re­merwww.if­re­mer.fr
Is­ti­tu­to Na­zio­na­le di Geo­fi­si­ca e Vul­ca­no­lo­giaINGVwww.ingv.it
In­sti­tut für Ost­see­for­schung War­ne­mün­deIOWwww.io-war­ne­mu­en­de.de
Is­tan­bul Te­knik Uni­ver­si­te­siITU-EM­COLwww.itu.edu.tr
Ma­rum - Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bre­menUni-HBwww.rcom.ma­rum.de
Scot­tish As­so­cia­ti­on for Ma­ri­ne Sci­enceSAMSwww.sams.ac.uk
Gö­te­borgs Uni­ver­si­tetUGOTwww.gu.se
Uni­ver­si­ty of Pa­trasUPATwww.che­meng.upa­tras.gr
Helm­holtz-Zen­trum Geest­hacht - In­sti­tut für Küs­ten­for­schungHZGwww.hzg.de
The Na­tio­nal In­sti­tu­te of Ma­ri­ne Geo­lo­gy and Geo-eco­lo­gy of Ro­ma­niaGeoE­co­Marwww.GeoE­co­Mar.ro
Cen­trum voor Es­tua­ri­ene en Ma­ri­ene Eco­lo­gieNIOO KNAWwww.nioo.knaw.nl
 
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