Seitenpfad:

MA­RUM For­schungs­preis für Ste­fan Be­cker

08.02.2019

Für seine Dissertation "Biocatalytic quantification of laminarin – a major carbohydrate polymer in the ocean" er­hält Stefan Becker den diesjährigens MA­RUM For­schungs­preis. Der Preis wird an junge Meereswissenschaftler für ihre her­aus­ra­gen­den Mas­ter- oder Dok­tor­ar­bei­ten verliehen.

„Ich bin sehr dank­bar, dass mei­ne Dok­tor­ar­beit mit dem MA­RUM For­schungs­preis für Mee­res­wis­sen­schaf­ten be­lohnt wird“, sagt Be­cker, der nun als Post­Doc in der MA­RUM-MPG-Brü­cken­grup­pe Ma­ri­ne Gly­ko­bio­lo­gie ar­bei­tet, die so­wohl am Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie als auch am MA­RUM - Zen­trum für Ma­ri­ne Um­welt­wis­sen­schaf­ten der Uni­ver­si­tät Bre­men an­säs­sig ist. „Die­se Leis­tung war nur mit der un­ver­zicht­ba­ren Un­ter­stüt­zung mei­ner Kol­le­gen, Mit­ar­bei­ter und Freun­de mög­lich“, so Be­cker wei­ter. „Ich möch­te mich be­son­ders bei mei­nem Men­tor Jan-Hen­drik Hehe­mann be­dan­ken, der mir bei der Grün­dung der Grup­pe im Jahr 2015 sein Ver­trau­en ge­schenkt hat.“

Stefan Becker
Stefan Becker (© MPIMM, A. Kegel)

Der Bio­en­er­gie im Meer auf der Spur

Be­cker zeigt in sei­ner Ar­beit, dass La­mi­na­rin, der En­er­gie­spei­cher­zu­cker win­zi­ger Mee­resal­gen, ein zen­tra­les Bio­en­er­gie­mo­le­kül im Oze­an ist. Dazu ent­wi­ckel­te Be­cker eine neue Tech­no­lo­gie zur Quan­ti­fi­zie­rung des La­mi­na­rins. Die­ser bio­ka­ta­ly­ti­sche As­say nutzt den en­zy­mati­schen Werk­zeug­kas­ten ma­ri­ner Mi­kro­ben. Im Lau­fe der Evo­lu­ti­on ent­wi­ckel­ten die­se Mi­kro­ben spe­zi­fi­sche En­zy­me, um aus den reich­lich vor­han­de­nen Koh­len­hy­dra­ten En­er­gie und Koh­len­stoff zu ge­win­nen.

Die ers­te um­fas­sen­de Quan­ti­fi­zie­rung, die Be­cker nun durch­führ­te, er­gab ei­nen durch­schnitt­li­chen An­teil von La­mi­na­rin am Koh­len­stoff aus Al­gen von 37±19 Pro­zent. Dies zeigt deut­lich, wie wich­tig La­mi­na­rin für die Öko­lo­gie des Mee­res ist – stellt es doch mehr als ei­nem Drit­tel des par­ti­ku­lä­ren or­ga­ni­schen Koh­len­stoffs in Ober­flä­chen­ge­wäs­sern.

„Mei­ne Ar­beit trägt zu un­se­rem all­ge­mei­nen Ver­ständ­nis des ma­ri­nen Koh­len­stoff­kreis­laufs im Ober­flä­chen­was­ser des Oze­ans bei“, er­klärt Be­cker. Mi­kro­al­gen im Meer leis­ten etwa die Hälf­te der welt­wei­ten Pri­mär­pro­duk­ti­on und lie­fern er­heb­li­che Men­gen an or­ga­ni­schem Koh­len­stoff in Form von Po­ly­sac­cha­ri­den wie La­mi­na­rin. „Bis­her ist auf­grund der tech­no­lo­gi­schen Her­aus­for­de­run­gen bei ih­rer Ana­ly­se nur we­nig über die Rol­le die­ser Klas­se von bio­lo­gi­schen Mo­le­kü­len im Koh­len­stoff­kreis­lauf be­kannt. Die Quan­ti­fi­zie­rung ei­nes ein­zel­nen ma­ri­nen Po­ly­sac­cha­rids in gro­ßem Maß­stab war da­her bis­her nicht mög­lich. Un­ser neu­er An­satz hilft, die­se Tech­no­lo­gie- und Wis­sens­lü­cke zu schlie­ßen.“

Der MA­RUM For­schungs­preis für Mee­res­wis­sen­schaf­ten

Das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen schreibt jähr­lich den MA­RUM For­schungs­preis für Mee­res­wis­sen­schaf­ten aus. Mit die­sem Preis wer­den her­aus­ra­gen­de Mas­ter- oder Dok­tor­ar­bei­ten prä­miert, die in den letz­ten zwei Jah­ren von Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und Nach­wuchs­wis­sen­schaft­lern der Mee­res­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Bre­men ab­ge­fasst wur­den. Das Preis­geld in Höhe von bis zu € 3.000 ist als Sti­pen­di­um zu ver­wen­den und soll den wis­sen­schaft­li­chen Zie­len der Preis­trä­ge­rin/​​des Preis­trä­gers zu­gu­te kom­men.

"Das MA­RUM ver­leiht den For­schungs­preis, um da­mit her­aus­ra­gen­de wis­sen­schaft­li­che Leis­tun­gen von Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und -wis­sen­schaft­lern zu wür­di­gen", sagt MA­RUM-Di­rek­tor Prof. Mi­cha­el Schulz. „Als Ex­zel­lenz­clus­ter liegt uns die qua­li­fi­zier­te Aus­bil­dung von wis­sen­schaft­li­chem Nach­wuchs be­son­ders am Her­zen, um jun­gen Leu­ten op­ti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen für den spä­te­ren Be­ruf zu schaf­fen."

Der MA­RUM For­schungs­preis für Mee­res­wis­sen­schaf­ten wird in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Freien Hansestadt Bremen (VFwF e.V.) ver­ge­ben.

Rück­fra­gen bit­te an:

 
 
 
Back to Top