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Unterwasserroboter Tramper in der arktischen Tiefsee
Westlich von Spitzbergen in 2500 Meter Wassertiefe arbeitet seit ein paar Tagen ein Roboter mit dem Namen Tramper, dessen Aufgabe für die kommenden zwölf Monaten es ist, wöchentlich den Sauerstoffgehalt im Meeresboden zu messen. Das gesamte Projekt läuft unter der Leitung der HGF-MPG Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und –Technologie, einem Zusammenschluss von Alfred-Wegener-Institut und Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie
Die Steuerung der Messelektronik und die Datenerfassung basiert auf Entwicklungen der Elektronikwerkstatt am Max-Planck Institut, wofür die Software und Hardware des im Hause entwickelten MPI-Datenbusses neu konfiguriert wurde. Über insgesamt zwölf Monate waren die Entwicklungsingenieure damit beschäftigt, in Zusammenarbeit mit den AWI-Teamkollegen dieses komplizierte System zu bauen. So ist es nun möglich, dass der Tramper über ein Jahr wöchentlich mit seinen Sensoren in dem weichen Meeresboden Sauerstoffprofile misst.
Wieso den Sauerstoffgehalt im Meeresboden messen?
Der Sauerstoff im Meeresboden ist wichtig für das Leben im Meer, denn Mikroorganismen zersetzen organisches Material aus den Überresten abgestorbener Pflanzen und Tiere. Je mehr organisches Material herabsinkt, desto mehr Sauerstoff wird gezehrt. Die Sauerstoffkonzentration ist damit ein „Proxy“ für die Stoffkreisläufe im Wasser, sie variiert im Laufe eines Jahres. „Diese natürliche Schwankung über das Jahr wollen wir mit den Messungen von Tramper ermitteln“, erläutert Dr. Frank Wenzhöfer die wissenschaftlichen Ziele des Einsatzes. „Darüber lassen sich Aussagen treffen, wie das Ökosystem des arktischen Meeresbodens auf Umweltveränderungen reagiert. Solche Daten fehlen uns noch gänzlich für die Arktis“, so der Mikrobiologe weiter.
Die Forscher wollen wissen, wie die Sauerstoffzehrung am Meeresboden mit der Primärproduktion in den oberen lichtdurchfluteten Schichten des Meeres zusammenhängt. Das ist notwendig, um den Zusammenhang zwischen dem Kohlenstoffkreislauf in der Arktis und dem Klimawandel besser zu verstehen. Bislang gibt es nur vereinzelte Messkampagnen aus verschiedenen Schiffsexpeditionen.
Zur Pressemitteilung des AWI.
Ein Beispiel gelungener Kooperation: Die Software und Hardware für die Steuerung der Messelektronik stammt aus der Elektronikwerkstatt des Bremer Max-Planck-Instituts, die eng mit den Kollegen vom Alfred-Wegener-Institut zusammenarbeitet. Die Sauerstoffoptoden sitzen in einer Art Revolvermagazin, das vom AWI-Wissenschaftler Dr. Johannes Lemburg entwickelt wurde. Quelle der Abbildungen: Johannes Lemburg (AWI)
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Max-Planck-Instituts
Manfred Schlösser und Fanni Aspetsberger
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