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06.02.2012 Mi­cro B3 EU-Pro­jekt ge­star­tet

In­no­va­ti­on aus dem Meer: Neu­es EU-Pro­jekt zu Um­welt-Bio­in­for­ma­tik und Blau­er Bio­tech­no­lo­gie ge­star­tet
 
Innovation aus dem Meer: Neues EU-Projekt zu Umwelt-Bioinformatik und Blauer Biotechnologie gestartet


Am 1. Ja­nu­ar 2012 star­te­te das For­schungs­pro­jekt Micro B3, das die Eu­ro­päi­sche Uni­on über vier Jah­re mit ins­ge­samt neun Mil­lio­nen Euro fi­nan­ziert. Der Be­griff Mi­cro B3 steht für mi­kro­bi­el­le Bio­di­ver­si­tät, Bio­in­for­ma­tik und Bio­tech­no­lo­gie und für das Ziel, gro­ße Da­ten­men­gen mit Ge­no­min­for­ma­tio­nen von Mi­kro­or­ga­nis­men aus dem Meer für die For­schung ver­füg­bar zu ma­chen. An dem Pro­jekt be­tei­li­gen sich 32 Partnerinstitutionen mit füh­ren­den Ex­per­ten aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen. Un­ter an­de­rem wer­den Ju­ris­ten ge­mein­sam mit For­schern und Bio­tech­no­lo­gen die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für die Ver­öf­fent­li­chung von Ge­nomein­fo­ma­tio­nen er­ar­bei­ten. Dr. Frank Oli­ver Glöck­ner, Pro­fes­sor of Bio­in­for­ma­tics an der Ja­cobs Uni­ver­si­ty und Grup­pen­lei­ter am Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie, ist Ko­or­di­na­tor des Pro­jekts.

Mo­der­ne bio­tech­no­lo­gi­sche Ver­fah­ren, in de­nen ge­ne­ti­sche In­for­ma­tio­nen An­wen­dung fin­den, gibt es seit vie­len Jah­ren. Bei­spie­le gibt es in der Land­wirt­schaft, der Me­di­zin und der Phar­ma- und Le­bens­mit­tel­in­dus­trie. Doch die so­ge­nann­te Blaue Bio­tech­no­lo­gie, bei der ge­ne­ti­sche In­for­ma­tio­nen von Mee­res­le­be­we­sen die Grund­la­ge bil­den, ist ein bis­lang noch we­nig er­kun­de­tes Ter­ri­to­ri­um: Nur rund 1 % der Bio­tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men welt­weit nut­zen das Meer als Quel­le für nutz­ba­re ge­ne­ti­sche In­for­ma­tio­nen.
Die Teilnehmer von Micro B3. (Foto Christian Kairies-Kosak).
Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner (Foto Christian Kairies-Kosak).
Das Po­ten­zi­al der Blau­en Bio­tech­no­lo­gie ist enorm, denn die Le­bens­ge­mein­schaf­ten im Meer über­tref­fen die Le­bens­ge­mein­schaf­ten an Land in Hin­sicht auf die An­zahl der Ar­ten und auf ihre ge­ne­ti­sche Viel­falt. Mit den schnel­len Ver­fah­ren zur Gen­se­quen­zie­rung kön­nen Mee­res­for­scher heu­te sehr vie­le Pro­ben ana­ly­sie­ren und so konn­ten die eu­ro­päi­schen Mee­res-for­schungs­ein­rich­tun­gen be­reits gro­ße Men­gen an ge­ne­ti­schen Da­ten aus dem Meer „fi­schen“. Um die­ses ge­sam­mel­te Wis­sen über ma­ri­ne Vi­ren, Bak­te­ri­en, Ar­che­bak­te­ri­en und an­de­ren Ein­zel­ler für Wis­sen­schaft­ler welt­weit ver­füg­bar zu ma­chen und zu er­gän­zen, ent­wi­ckelt das EU-Pro­jekt Mi­cro B3 nun neu­ar­ti­ge in­te­gra­ti­ve Tech­no­lo­gi­en. Dazu hat sich ein in­ter­dis­zi­pli­nä­res Kon­sor­ti­um aus 32 wis­sen­schaft­li­chen und In­dus­trie­part­nern zu­sam­men­ge­schlos­sen, in dem Spe­zia­lis­ten aus den Be­rei­chen Bio­lo­gie, Bio­pro­spek­ti­on, Bio­tech­no­lo­gie, In­for­ma­tik und Bio­in­for­ma­tik, Öko­lo­gie und Mee­res­for­schungso­wie Ju­ris­ten in­te­gra­tiv zu­sam­men­ar­bei­ten.

„Un­ser Ziel ist es, ein in­no­va­ti­ves Ver­fah­ren auf Ba­sis von Open-Sour­ce-Soft­ware zu ent­wi­ckeln. Wir le­gen Wert auf Trans­pa­renz und Be­nut­zer­freund­lich­keit. Die Da­ten­ge­win­nung, -ver­ar­bei­tung und die In­te­gra­ti­on von ge­ne­ti­schen und Um­welt­da­ten­sät­zen sol­len naht­los in­ein­an­der­grei­fen, um die rie­si­gen Da­ten­sät­ze von lau­fen­den Pro­ben­kam­pa­gnen und Lang­zeit­stu­di­en mög­lichst schnell und rei­bungs­los auf­zu­ar­bei­ten und ver­füg­bar zu ma­chen“, er­läu­tert Pro­jekt­ko­or­di­na­tor Prof. Dr. Frank Oli­ver Glöck­ner. „Die von uns an­ge­streb­te Form der Da­ten­in­te­gra­ti­on gibt es in die­ser Form noch nicht. Wir wol­len neue Ana­ly­se- und Feed­back-Tools ent­wi­ckeln und die­se zur Ver­fü­gung stel­len. Hier ent­steht ein neu­ar­ti­ger Zu­gang zum kol­lek­ti­ven Wis­sen, der neue Per­spek­ti­ven für die Mo­del­lie­rung und Öko­sys­tem­for­schung im Meer er­öff­net“, so Glöck­ner wei­ter.

Dr. Ren­zo Kott­mann vom Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie und Lei­ter der Bio­in­for­ma­tik und Da­ten­int­gra­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten von Mi­cro B3 er­gänzt: „Wir Bio­in­for­ma­ti­ker freu­en uns auf die Zu­sam­men­ar­beit im EU-Pro­jekt Mi­cro B3. Ich den­ke, von die­sem in­te­gra­ti­ven An­satz wird die Um­welt­for­schung nach­hal­tig pro­fi­tie­ren, denn mit un­se­ren neu­en Aus­wer­tungs- und Vi­sua­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten er­öff­nen wir den Nut­zern neue Sicht­wei­sen auf die kom­ple­xe Struk­tur der Öko­sys­te­me.“

Das Pro­jekt star­te­te mit der Mi­cro B3-Kick-off-Kon­fe­renz vom 1. Bis 3. Fe­bru­ar 2012 auf dem Cam­pus der Ja­cobs Uni­ver­si­ty, an der 70 Wis­sen­schaft­ler aus 14 Län­dern teil­nah­men. Wich­tigs­te Part­ner aus der Bre­mer Re­gi­on sind das Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie, das Al­fred-We­ge­ner-In­sti­tut für Po­lar- und Mee­res­for­schung und die Uni­ver­si­tät Bre­men. Voll­stän­di­ge Lis­te al­ler Part­ner: http://www.microb3.eu/partners



Fragen zu Micro B3 beantwortet:

Dr. Ren­zo Kott­mann
Tel.: +49 (0)421 2028 974
E-Mail: rkott­man@mpi-bre­men.de
For­schungs­grup­pe Mi­kro­bi­el­le Ge­no­mik und Bio­in­for­ma­tik
Max-Planck-In­sti­tut für Ma­ri­ne Mi­kro­bio­lo­gie
Cel­si­us­stra­ße 1, D-28359 Bre­men,

Prof Dr. Fran­kO­li­ver Glöck­ner
Tel.: +49 (0) 421 200 3167
E-Mail: f.gloeck­ner@ja­cobs-uni­ver­si­ty.de
Ko­or­di­na­tor von Mi­cro B3

oder wenden Sie sich an die Pressesprecher

Dr. Manfred Schlösser
mschloes@mpi-bre­men.de

und Dr. Rita Dunker
rdun­ker@mpi-bre­men.de

Wei­te­re In­fos un­ter: www.mi­cro­b3.eu
 
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