Seitenpfad:
- Presse
- Pressemeldungen 2013
- 12.11.2013 Toxische Ozeanbedingungen vor 93,9 M...
12.11.2013 Toxische Ozeanbedingungen vor 93,9 Millionen Jahren
Toxische Ozeanbedingungen vor 93,9 Millionen Jahren
Ausbreitung der sauerstofffreien und schwefelwasserstoffreichen Zonen im heutigen Ozean auch in der Zukunft möglich
Vor 600 Millionen Jahren sorgten photosynthetisch aktive Organismen dafür, dass der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre und den Meeren dramatisch anstieg und tierisches Leben sich entwickeln konnte. In der Zeit danach gab es mehrfach Störungen in der Sauerstoffkonzentration der Ozeane, einhergehend mit Klimaveränderungen. Die sinkende Sauerstoffkonzentration hatte tödliche Konsequenzen für die Meeresbewohner.
In der Kreidezeit vor 93,9 Millionen Jahren trat ein bemerkenswertes Ereignis ein, das als Ozeanisches Anoxisches Ereignis 2 (OAE 2) bezeichnet wird. Die versteinerten Überreste des damaligen Meeresbodens überließen dem internationalen Forscherteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen einen Blick in die Vergangenheit. Aus den Isotopendaten für die Schwefel- und Kohlenstoffverbindungen ziehen die Wissenschaftler den Schluss, dass ungefähr 5 % der Weltmeere sauerstofffrei und reich an Sulfid waren, also deutlich mehr als die 0,1 % der heutigen Ozeane. Der fehlende Sauerstoff bedeutete damals das Todesurteil für die höheren Meereslebewesen. Das Sulfid fing dazu noch essentielle Metallionen aus dem Wasser ab und Nährstoffmangel war die Folge. Andere Untersuchungen zeigen, dass während dieses OAE 2 hohe Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre vorherrschten und im Meer ein Massensterben die Artenzahl drastisch reduzierte.
Prof. Dr. Lyons von der University of California sagt: „Unsere Arbeit zeigt, dass nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Ozeane betroffen sein muss, um weitreichende Konsequenzen für die gesamten Weltmeere zu haben. Heute erleben wir wieder steigende Kohlendioxidkonzentrationen. Unsere Ergebnisse könnten wir als Warnung für die Zukunft verstehen. Sauerstoff löst sich schlecht in warmem Wasser und steigende Temperaturen führen somit zu geringeren Sauerstoffkonzentrationen im Meer.“
Weitere Informationen
Prof. Dr. Marcel Kuypers, +49 421 2028602, [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Prof. Dr. Timothy Lyons +1 951 827-3106, [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Pressesprecher
Dr. Manfred Schlösser, +49 421 2028704, [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Institute und Universitäten
Department of Earth Sciences, University of California, Riverside, CA 92521, USA
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Abteilung Biogeochemie, Celsiusstraße 1, D-28359 Bremen
Sulfur isotopes track the global extent and dynamics of euxinia during Cretaceous Oceanic Anoxic Event 2
Jeremy D. Owens, Benjamin C. Gill, Hugh C. Jenkyns, Steven M. Bates, Silke Severmann, Marcel M. M. Kuypers, Richard G. Woodfine, and Timothy W. Lyons (2013) Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
doi/10.1073/pnas.1305304110
Ausbreitung der sauerstofffreien und schwefelwasserstoffreichen Zonen im heutigen Ozean auch in der Zukunft möglich
Vor 600 Millionen Jahren sorgten photosynthetisch aktive Organismen dafür, dass der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre und den Meeren dramatisch anstieg und tierisches Leben sich entwickeln konnte. In der Zeit danach gab es mehrfach Störungen in der Sauerstoffkonzentration der Ozeane, einhergehend mit Klimaveränderungen. Die sinkende Sauerstoffkonzentration hatte tödliche Konsequenzen für die Meeresbewohner.
In der Kreidezeit vor 93,9 Millionen Jahren trat ein bemerkenswertes Ereignis ein, das als Ozeanisches Anoxisches Ereignis 2 (OAE 2) bezeichnet wird. Die versteinerten Überreste des damaligen Meeresbodens überließen dem internationalen Forscherteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen einen Blick in die Vergangenheit. Aus den Isotopendaten für die Schwefel- und Kohlenstoffverbindungen ziehen die Wissenschaftler den Schluss, dass ungefähr 5 % der Weltmeere sauerstofffrei und reich an Sulfid waren, also deutlich mehr als die 0,1 % der heutigen Ozeane. Der fehlende Sauerstoff bedeutete damals das Todesurteil für die höheren Meereslebewesen. Das Sulfid fing dazu noch essentielle Metallionen aus dem Wasser ab und Nährstoffmangel war die Folge. Andere Untersuchungen zeigen, dass während dieses OAE 2 hohe Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre vorherrschten und im Meer ein Massensterben die Artenzahl drastisch reduzierte.
Prof. Dr. Lyons von der University of California sagt: „Unsere Arbeit zeigt, dass nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Ozeane betroffen sein muss, um weitreichende Konsequenzen für die gesamten Weltmeere zu haben. Heute erleben wir wieder steigende Kohlendioxidkonzentrationen. Unsere Ergebnisse könnten wir als Warnung für die Zukunft verstehen. Sauerstoff löst sich schlecht in warmem Wasser und steigende Temperaturen führen somit zu geringeren Sauerstoffkonzentrationen im Meer.“
Weitere Informationen
Prof. Dr. Marcel Kuypers, +49 421 2028602, [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Prof. Dr. Timothy Lyons +1 951 827-3106, [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Pressesprecher
Dr. Manfred Schlösser, +49 421 2028704, [Bitte aktivieren Sie Javascript]
Institute und Universitäten
Department of Earth Sciences, University of California, Riverside, CA 92521, USA
Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Abteilung Biogeochemie, Celsiusstraße 1, D-28359 Bremen
Sulfur isotopes track the global extent and dynamics of euxinia during Cretaceous Oceanic Anoxic Event 2
Jeremy D. Owens, Benjamin C. Gill, Hugh C. Jenkyns, Steven M. Bates, Silke Severmann, Marcel M. M. Kuypers, Richard G. Woodfine, and Timothy W. Lyons (2013) Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
doi/10.1073/pnas.1305304110