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Anet­te-Bart­helt-Preis für zwei MPI-For­scher

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Mar 23, 2018

Dr. Greta Reintjes und Tobias Vonnahme vom MPI Bremen gehören zu den diesjährigen Preisträgern der Annette-Barthelt-Stiftung

23.03.2018/Kiel. Zum Gedenken an vier junge Meereswissenschaftlerinnen und Meereswissenschaftler aus Kiel, die 1987 bei einem Bombenanschlag in Dschibuti ums Leben gekommen sind, vergibt die Annette-Barthelt-Stiftung seit 1990 jährlich Preise für herausragende Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Meereswissenschaften. Bei der Preisverleihung am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel wurden dieses Jahr unter anderem zwei Forscher von unserem Institut ausgezeichnet.

Auch nach 31 Jahren sind sie nicht ver­gessen: An­nette Barthelt, Daniel Re­insch­midt, Marco Buchalla und Hans-Wil­helm Hal­beisen ge­hörten zu einem meereskund­lichen Ex­ped­i­tion­steam aus Kiel, das im März 1987 nach Dschibuti re­iste. Von dort aus woll­ten sie mit dem deutschen Forschungsschiff MET­EOR zu einer Ex­ped­i­tion in den In­dis­chen Ozean auf­brechen. Stattdessen fielen sie am 18. März einem Ter­ror­an­sch­lag in der os­ta­frik­an­is­chen Hafen­stadt zum Op­fer. Vier weit­ere Kolleginnen und Kolle­gen wur­den dabei schwer ver­letzt. „Der Ver­lust ist für die Fam­i­lien, die Fre­unde und Kolleginnen und Kolle­gen im­mer noch spürbar“, sagte Prof. Dr. Wolf-Chris­tian Dullo vom GEO­MAR Helm­holtz-Zen­trum für Ozean­forschung Kiel heute.

Doch Hin­ter­bliebene und Fre­unde woll­ten die schreck­liche Tat nicht für sich stehen lassen. Sie grün­deten die An­nette-Barthelt-Stif­tung, die ein­er­seits die Erin­ner­ung an die Op­fer wach hält, an­der­er­seits aber auch mit Blick auf die Zukunft junge Meeres­fors­cher­innen und Meeres­forscher mit Preisen für heraus­ra­gende Mas­ter- und Dok­t­or­arbeiten fördert. In diesem Jahr be­fand der wis­senschaft­liche Beirat der Stif­tung gleich drei der eingereichten Vorschläge für pre­iswür­dig. Während einer Fei­er­s­tunde am GEO­MAR Helm­holtz-Zen­trum für Ozean­forschung Kiel über­reichte Pro­fessor Dullo als Stif­tungs­vorsitzender den drei Aus­gezeich­neten die Urkun­den.

Die Preis­trä­ger 2018

Dr. Greta Reintjes fer­tigte ihre Dok­t­or­arbeit „Taxo­nomic and func­tional ana­lysis of mar­ine mi­cro­bial poly­sac­char­ide util­iz­a­tion” in Bre­men am Max-Planck-In­sti­tut für Mik­robi­o­lo­gie bei Prof. Dr. Rudolf Amann an. Dr. Re­intjes hat im Rah­men ihrer Arbeit in der Mik­robi­o­lo­gie zen­t­rale Zähl- und Se­quen­zier­ungs-Meth­oden weit­er­entwick­elt, die eine auto­mat­is­ierte und zeit­nahe Ana­lyse der mik­robi­el­len Viel­falt er­mög­lichen. Außer­dem kon­nte sie für die Poly­sac­char­id­verwer­tung mar­iner Bak­ter­ien einen al­tern­at­iven Mech­an­is­mus ent­decken, der weitreichende Aus­wirkun­gen auf das Ver­ständ­nis der Rolle dieser Bak­ter­ien für den glob­alen Kohlen­stoffkre­is­lauf hat. Dr. Re­intjes hat zurzeit eine An­stel­lung als PostDoc am MPI Bre­men.

"Es war eine große Ehre für mich, den Annette-Barthelt-Preis für meine wissenschaftliche Arbeit zu erhalten", so Reintjes. "Ich freue mich sehr über die Auszeichnung meiner Arbeit und bin dankbar über die zukünftige Anerkennung, die meiner Forschung dadurch entgegengebracht wird. Der Preis bestärkt mich darin, meinen eingeschlagenen Weg der Meeresforschung weiter zu verfolgen."

 

Tobias Vonnahme hat seine Mas­ter­arbeit „Mi­cro­bial di­versity and func­tion of deep sea man­ganese nod­ule eco­sys­tems“ am Max-Planck-In­sti­tut für Mik­robi­o­lo­gie in Bre­men bei Prof. Dr. Antje Boe­t­ius durchge­führt. Dabei hat er Sed­i­ment­proben aus dem Perubecken auf ihre Struk­tur und auf di­verse mik­robi­o­lo­gis­che Ei­genschaften hin un­ter­sucht. Die Sed­i­ment­proben stam­mten aus Ge­bi­eten, an denen vor etwa 26 Jahren Störungen auftraten, die denen äh­neln, die bei einem für die Zukunft ge­planten Ab­bau von Man­ganknol­len auftre­ten würden. Zum Ver­gleich hat er Proben aus Re­gionen un­ter­sucht, die un­gestört waren. Er kon­nte fest­s­tel­len, dass auch nach 26 Jahren das mik­robi­elle Ökosys­tem in gestörtem Sed­i­ment sich stark von dem un­gestörter Ge­bi­ete un­ter­schied. To­bias Von­nahme ist jetzt als Dok­t­or­and an Nor­we­gens Arkt­ischer Uni­versität in Tromsø (UiT) beschäftigt.

Dr. Florian Schütte hat seine Dok­t­or­arbeit „Char­ac­ter­ist­ics and im­pact of meso­scale ed­dies in the east­ern trop­ical North At­lantic“ in Kiel am GEO­MAR bei Prof. Dr. Peter Brandt 2016 fer­tigges­tellt. Seine Arbeit liefert einen wichti­gen Beitrag für das Ver­ständ­nis der Rolle von Wir­beln im tropis­chen Nor­dostat­lantik. Wir­bel können Tem­per­atur-, Salzge­halt- und Sauer­stoff­sig­nale über große Dis­tan­zen trans­por­tieren, sie bilden aber auch abgeschlossene Systeme, in denen sich eine spez­i­elle biogeo­chemische Um­welt und Hy­dro­graphie über mehr­ere Mon­ate en­twick­eln kann. Dieses kon­nte Florian Schütte in seiner Dok­t­or­arbeit er­st­m­a­lig zei­gen. Dr. Schütte ist weit­er­hin als PostDoc am GEO­MAR beschäftigt.  

 

„Es ist schön zu se­hen, wie viele qual­itäts­volle Forschung­sarbeiten auch in diesem Jahr wieder eingereicht wur­den. Das macht uns zwar die Aus­wahl schwerer, zeigt aber auch, dass es eine Vielzahl an mo­tivier­ten und tal­en­tier­ten jun­gen Kolleginnen und Kolle­gen gibt“, betonte Dullo während der Fei­er­s­tunde, „wir wün­schen Ihnen für die weit­ere Lauf­bahn alles Gute.“

 

 

Links:

Annette Barthelt-Stiftung

Zugehörige Pressemeldung des Geomar 

 

 

Kontakt:

 

Head of Press & Communications

Dr. Fanni Aspetsberger

MPI für Marine Mikrobiologie
Celsiusstr. 1
D-28359 Bremen

Room: 

1345

Phone: 

+49 421 2028-9470

Dr. Fanni Aspetsberger
 
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