An Land

An Land (© Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, A. Esken)

Das menschliche Auge kann Dinge, die kleiner sind als 0,2 Millimeter, nicht mehr erkennen. Am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie untersuchen wir Mikroorganismen aus der Umwelt, die ein vielfaches kleiner sind – teilweise messen sie nur 500 bis 1000 Nanometer. Um diese Mikroben nachzuweisen, kommen Lichtmikroskope zum Einsatz. Einzelne Strukturen in den Zellen können aber nur mit speziellen Mikroskopen sichtbar gemacht werden.

Beim Zu­sam­men­le­ben von Mi­kro­ben mit­ein­an­der oder mit Tie­ren dreht sich außerdem al­les um Mo­le­kü­le. Von der Er­näh­rung bis hin zur Kom­mu­ni­ka­ti­on, fast im­mer sind Pro­te­ine, Li­pi­de und ähn­li­ches im Spiel. Wir ma­chen die­se Mo­le­kü­le sicht­bar und er­lan­gen Ein­bli­cke in die Vor­gän­ge in­ner­halb von Zel­len und zwi­schen Zel­len.

Dafür nutzen wir verschiedene Geräte in unseren Laboren. Eine Auswahl der wichtigsten Instrumente steht auf dieser Seite.

 

Mikroskopie

Konfokales Laser-Scanning Mikroskop

Das konfokale Laser-Scanning Mikroskop ist unser Arbeitspferd für den Nachweis spezifischer Fluoreszenzsignale. Die Hauptaufgabe eines Konfokalmikroskops ist, ein möglichst genaues Bild von sehr sehr kleinen Objekten darzustellen. Es erlaubt einen detaillierteren Blick auf die Mikroben als ein Standard-Lichtmikroskop. Mehr...

Transmissions Elektronenmikroskop (TEM) mit EDX Detektor

Das TEM ist ein Mikroskop, mit dem wir Bilder von biologischen Proben aufnehmen können, und zwar mit einer wesentlich höheren Auflösung und Vergrößerung als mit herkömmlichen Lichtmikroskopen. Ein TEM ermöglicht es unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, besonders kleine Strukturen wie Viren oder bakterielle und eukaryotische Zellen und deren Substrukturen wie die Membran oder kleine Organellen sichtbar zu machen. Mehr...

Umwelt-Rasterelektronenmikroskop

Bei der Un­ter­su­chung und Ab­bil­dung von sehr klei­nen Ob­jek­ten, wie zum Bei­spiel ma­ri­ne Mi­kro­or­ga­nis­men, ge­langt man sehr schnell an die Gren­zen der op­ti­schen Mi­kro­sko­pie. Um die­se Or­ga­nis­men ab­bil­den zu kön­nen, ist die An­wen­dung der Ras­ter­elek­tro­nen­mi­kro­sko­pie der nächs­te Schritt. Unser Rasterelektronenmikroskop ist mit ver­schie­de­nen De­tek­to­ren zur Bil­der­zeu­gung und Ana­ly­sen aus­ge­rüs­tet. Mehr...

Hochauflösende Mikroskopie - Stimulated Emission Depletion (STED)

Mit der  hochauflösenden Mikroskopie können wir Mikrostrukturen unterhalb der Beugungsgrenze des Lichts sichtbar machen. Unser neuestes Hochauflösungs-Instrument basiert auf der Stimulated Emission Depletion (STED)-Technik. Das Abberior Instruments easy3D STED kann eine laterale Auflösung unter 25 Nanometer und eine 3D-Auflösung von bis zu 60 Nanometern liefern. Das Gerät beinhaltet die Methoden Pulsed-STED, Gated-STED und RESCue STED. Es ist das erste STED Mikroskop mit MINFIELD Technologie auf dem kommerziellen Markt.

Weitere Informationen zu unserem Gerät gibt es auf der Abteilungsseite Molekulare Ökologie

Weitere Informationen zur Funktion gibt es hier, beim MPI für Biophysikalische Chemie

Video (Youtube): Stefan Hell explains superresolution and STED (englisch)

 

Au­to­ma­ti­sier­te Mi­kro­sko­pie und Zell­zäh­lung

Wir ha­ben ein Bild­auf­nah­me- und Aus­wer­te­sys­tem zur au­to­ma­ti­schen, mi­kro­sko­pi­schen Aus­wer­tung ver­gleichs­wei­se ein­fa­cher Pro­ben ent­wi­ckelt. Die An­wen­dung liegt zum Beispiel in der Zäh­lung von in Lö­sung be­find­li­cher Bak­te­ri­en­zel­len, wel­che auf Fil­ter­mem­bra­nen fil­triert und im­mo­bi­li­siert sind. Das Sys­tem ist in der Lage, Bild­aus­schnit­te schlech­ter Qua­li­tät bzw. mit un­ge­nü­gen­dem Fo­kus be­reits vor der Aus­wer­tung au­to­ma­ti­siert und ohne Nut­zer­inter­ak­ti­on von der wei­te­ren Be­ar­bei­tung mit ei­ner ho­hen Zu­ver­läs­sig­keit aus­zu­schlie­ßen. Mehr...

Fully motorized and software controlled microscope used for automated high-throughput microbial cell enumeration. (© Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, A. Ellrott)
 

Massenspektrometer

NanoSIMS

Es ist groß, sil­bern und sieht sehr kom­pli­ziert aus. Aber es voll­bringt wah­re Wun­der. Mit sei­ner Hil­fe können wir Mi­kro­or­ga­nis­men bei der Ar­beit zu­schau­en. Das NanoSIMS ist ein Mas­sen­spek­tro­me­ter mit ei­ner be­son­de­ren Op­tik, die eine be­ein­dru­cken­de räum­li­che Auf­lö­sung er­mög­licht. So kön­nen wir Din­ge be­ob­ach­ten, die nur etwa 50 Na­no­me­ter klein sind – also ein Zwan­zigs­tel ei­nes Mil­li­ons­tel Me­ters! Wir untersuchen damit Struk­tu­ren und Vor­gän­ge im In­ne­ren von Bak­te­ri­en­zel­len. Mehr...

MALDI-Imaging Massenspektrometer

Bei MALDI-Imaging Massenspektrometrie handelt es sich um eine bildgebende Methode zur Analyse chemischer Verbindungen und deren räumlicher Verteilung in einer Probe. Man kann damit erkennen, an welcher Stelle sich bestimmte Verbindungen in einer Probe befinden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können mit diesen Informationen Rückschlüsse darauf ziehen, wie der Stoffwechsel der Muschel funktioniert. Mehr...

Hochleistungs-Flüssigchromatograph mit Massenspektrometer (HPLC-MS)

Ein Hochleistungs-Flüssigchromatograph, gekoppelt an ein Massenspektrometer (HPLC-MS), gehört zu den sensibelsten Geräten, die der Wissenschaft zur Verfügung stehen. Das HPLC-MS ermöglicht es,  Stoffgemische in ihre Bestandteile aufzutrennen und die Molekülmassen dieser Bestandteile sehr exakt zu messen.  Mehr...

 

Gas-Chromatograph mit Massenspektrometer (GC-MS)

Mit einem Gas-Chromatographen können flüchtige Verbindungen analysiert werden. Mit dem angeschlossenen Massenspektrometer wird weiterhin festgestellt, welche Stoffe in der Probe enthalten sind, und wie viel davon jeweils vorhanden ist.

Ultrahochauflösende Massenspektrometrie

Die Forschungsgruppe Marine Geochemie verfügt über ein Fourier-Transform-Ionen-Zyklotron-Resonanz-Massenspektrometer (FT-ICR-MS), das ul­trahoch­auf­lö­sen­de Mas­sen­spek­tro­me­trie bietet. Diese Technik er­mög­licht erst­mals die mo­le­ku­la­re Un­ter­su­chung höchst kom­ple­xer or­ga­ni­scher Mi­schun­gen wie DOM, des­sen Zu­sam­men­set­zung wei­test­ge­hend un­be­kannt ist. Mit der ein­zig­ar­ti­gen Mas­sen­spek­tro­me­trie kön­nen wir die Mas­se ein­zel­ner Mo­le­kü­le auf ein Zehn­tau­sends­tel Dal­ton ge­nau be­stim­men, das ist we­ni­ger als die Mas­se ei­nes Elek­trons. Nur mit die­ser Prä­zi­si­on kön­nen wir ein­zel­ne Mo­le­kü­le im Meer­was­ser un­ter­schei­den.

Das FT-ICR-MS steht am Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der Universität Oldenburg (ICBM) und wird von der Forschungsgruppe Marine Geochemie genutzt, einer Brückengruppe des ICBM und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie. Das ICBM die ein­zi­ge mee­res­for­schen­de Ein­rich­tung welt­weit, die über solch ein Mas­sen­spek­tro­me­ter ver­fügt.

Weitere Informationen gibt es auf der Abteilungsseite der Forschungsgruppe Marine Geochemie und auf der Homepage der Universität Oldenburg.

Das Fourier-Transform-Ionen-Zyklotron-Resonanz-Massenspektrometer (©Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Andere Geräte

Chemostaten

Ein Chemostat ist ein Bioreaktor, der die Umgebungen, in denen Mikroorganismen leben, genau nachahmt - im Labor, unter kontrollierten Bedingungen. Das erlaubt uns, umweltrelevante Mikroorganismen zu kultivieren, um ihre physiologischen und biochemischen Eigenschaften im molekularen Detail zu untersuchen. Mehr...

Chemostat (© Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, B. Kartal)

Durchfluss-Zytometrie

Durchflusszytometrie erlaubt das Messen verschiedener Eigenschaften einzelner Zellen in einem Wasserstrahl. Am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie nut­zen wir die Durch­fluss­zy­to­me­trie einerseits, um die Anzahl von Zellen in See­was­ser­pro­ben und in Zell­kul­tu­ren festzustellen. Andererseits können wir mit der Technik Zellen mit hoher Geschwindigkeit und in hoher Reinheit gemäß ihrer Eigenschaften sortieren, um sie im Anschluss weiter molekularbiologisch zu analysieren. Mehr...

RAMAN-Spektrometer und Atomkraftmikroskop (AFM)

Mit dem RAMAN-Spektrometer werden Materialeigenschaften untersucht. Der große Vorteil des Geräts ist, dass zerstörungs- und kontaktfrei gemessen werden kann, sowie dass nur sehr kleine Mengen einer biologischen Probe benötigt werden. Mehr...

Mit dem Atomkraftmikroskop - auch Rasterkraftmikroskopie genannt - kann jedes feste Material in Luft oder Flüssigkeiten untersucht werden. Im Wasser oder Puffer ist dies ein großer Vorteil für biologische Proben, da diese nicht austrocknen und ihre Form erhalten bleibt. Mehr...

Mikrosensoren

Die Forschungsgruppe Mikrosensoren untersucht die Ar­beits­wei­se von mi­kro­bi­el­len Le­bens­ge­mein­schaf­ten in Se­di­men­ten, mi­kro­bi­el­len Mat­ten und Bio­fil­men. Mit na­del­ähn­li­chen Mi­kro­sen­so­ren und pla­na­ren Op­to­den (op­ti­sche Sen­so­ren) wird die Dy­na­mik von Sub­stra­ten mit ei­ner räum­li­chen Auf­lö­sung im Be­reich von mi­crons und mit ei­ner zeit­li­chen Auf­lö­sung im Be­reich von Se­kun­den fest­ge­hal­ten. Die Mi­kro­sen­so­ren ha­ben an der Spit­ze eine Grö­ße von 5 mi­crons und er­fas­sen auf­grund des­sen wäh­rend der Mes­sung die Si­tua­ti­on bei un­ge­stör­ten Ver­hält­nis­sen.

 

Video: Wie wir Mikrosensoren hergestellen (auf Englisch mit deutschen Untertiteln, Link zu Youtube)

 
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